Das
Kettensägen-Paradoxon ist ein Gedankenexperiment, dass
in der Natur so nicht vorkommt. Denn keine Kette kann
sich mit annähernd c bewegen. Es bezieht sich einzig
und alleine auf die Längenkontraktion der speziellen
Relativitätstheorie. Alles darüber hinaus bleibt
unbeachtet. Die Zeit der Beschleunigung und
Verzögerung lassen wir unbeachtet. Dass die Kette
reißt, weil sie sich durch die Reibung am Schwert
erhitzt und verglüht, ist unbestritten. Das hat jedoch
nichts mit der Längenkontraktion zu tun. Dass es
Komplikationen gibt, weil die obere Hälfte der Kette
angeschoben wird und die untere Hälfte der Kette
gezogen wird, ist auch unbestritten, auch wenn es
keiner Gleichzeitigkeit der beiden Zahnräder bedarf.
Das hat jedoch auch nichts mit der Längenkontraktion
zu tun. Genauso wie auch die Kette in den
Umkehrpunkten aufgrund Beschleunigung, Verzögerung und
der Fliehkraft reißt. Das hat aber auch nichts mit der
Längenkontraktion zu tun. Um irrelevante Effekte
auszuschließen, bezieht sich das Experiment nur auf
den geraden Teil der Kette, während sie sich
gleichmäßig mit annähernd c bewegt. Da die Kette in
ihrer gesamten Länge kontrahiert, kann man jeden
beliebigen Abschnitt nehmen. Nehmen wir den geraden
Ausschnitt. In diesem Abschnitt können weder Kette
noch Schwert erkennen, wer sich bewegt und wer ruht.
Das Relativitätsprinzip lässt das nicht zu. Man könnte
sogar nur einzelne Glieder auf die Längenkontraktion
beziehen oder nur einzelne Atome eines Gliedes. - Und
auch die Gleichzeitigkeit bzw. die fehlende
Gleichzeitigkeit spielt beim Kettensägen-Paradoxon
keine Rolle. Es wird nämlich nur ein Zahnrad
angetrieben. Das zweite läuft frei mit.
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Sowohl
Kette als auch Schwert befinden sich in dem
Ausschnitt zwischen den beiden Drehachsen in beiden
Systemen jeweils entweder in Ruhe oder in einer
gleichmäßig geradlinigen Bewegung mit annähernd
Lichtgeschwindigkeit. Laut dem Relativitätsprinzip
besteht kein Unterschied zwischen Ruhe und
gleichmäßig geradliniger Bewegung. Nichts auf der
Welt kann zwischen diesen beiden Zuständen
unterscheiden. Das Gedankenexperiment bezieht sich
auf eine Phase, wo die Kette bereits ihre
Geschwindigkeit von annähernd c erreicht hat und
sich deshalb gleichmäßig geradlinig über den
Mittelteil des Schwertes bewegt.
Im System des
Schwertes verkürzt sich die Kette. Die Kette
reißt.
Im System der
Kette verkürzt sich das Schwert. Die Kette hängt
durch.
Die Realität kennt nur einen Vorgang. Entweder die Kette reißt oder sie hängt durch? Perspektiven gibt es viele, doch es gibt nur eine Realität. Was folgt auf das 3-fache Kontraktions-Chaos? Reißt die Kette oder hängt sie durch? Kann eine zusammenhängende Kette 3 verschiedene Längen haben? - Können bei einer zusammenhängenden Kette 3 Zeiten verschieden schnell vergehen? Die Realität hängt nicht davon ab, was externe Beobachter beobachten. Externe Beobachtungen greifen nicht in die interne Realität ein. Das Längenchaos . Ein Käufer kauft sich eine Kettensäge. Die gesamte Länge der Kette ist 1 m. Der gesamte Umfang des Schwertes ist 2 m. Der Käufer fragt den Verkäufer, wie denn die Kette auf das Schwert passen kann? Darauf sagt der Verkäufer: "Die Kette muss sich nur schnell genug bewegen, denn dann wird das Schwert für die Kette kürzer und dann passt sie auf das Schwert.“ - „Können sie mir das vorführen“, fragt der Käufer? „Nur wenn sie bis morgen Zeit haben,“ sagt der Verkäufer, „denn wegen der Zeitdilatation dauert es so ungefähr einen Tag, bis die Kette auf das Schwert passt.“ Sagen die unteren Glieder der Kette zu den oberen Gliedern der Kette: „Gegen uns seid ihr aber kurz.“ Sagen die oberen zu den unteren: „Komisch, dasselbe wollten wir gerade zu euch sagen.“ Sagt das Schwert: "Ruhe, ihr Kurz-Glieder." - "Na hallo, was ist denn mit dir geschehen? Du bist ja breiter als lang," sagen die Glieder zum Schwert. Seite 2 von 8
Reißt die Kette oder hängt sie durch? Wie auch immer, ein Kettenspanner wird beide Varianten verhindern und die Kette auf dem Schwert halten. Die Stellung des Kettenspanners wird in einem Messgerät festgehalten. Situation 1) Beide Systeme, sowohl das Schwert als auch die Kette befinden sich relativ zueinander in Ruhe. Das Messgerät misst die Stellung des Kettenspanners. Situation 2) Die Kette beschleunigt auf 0,9 c und bewegt sich in Folge gleichmäßig über den mittleren Abschnitten entlang. Der Kettenspanner hält die Kette gespannt und unbeschadet auf dem Schwert, welche Effekte auch immer in allen Systemen auftreten. System 1) Schwert relativ zur oberen und unteren Kette. System 2) Obere und untere Kette relativ zum Schwert. System 3) Obere Kette relativ zur unteren Kette. System 4) Untere Kette relativ zur oberen Kette. Jedes System ist relativ zu allen anderen Systemen in Ruhe oder in gleichmäßiger Bewegung. Das Relativitätsprinzip lässt keine Unterscheidung zu. Inertialsysteme ändern nichts daran. Welchen Wert lesen alle Systeme auf
der Skala ab?
Die Mathematik beantwortet diese Frage. Aber gibt es zu dieser Antwort auch eine Realität? Fragt der
Kettenspanner die Kette: „Wie fühlt man sich,
wenn man 100%, 44% und 10% lang ist?“ Sagt
die Kette: „Meine Länge ist immer 100%. Was
die anderen messen, betrifft mich nicht.“
Sagt der Kettenspanner zum Schwert: „Wie
fühlt man sich, wenn man 100% und 44% lang
ist?“ Sagt das Schwert: „Meine Länge
ist immer 100%. Was die anderen messen,
betrifft mich nicht.“ Darauf sagt
der Kettenspanner: „Na gut, wenn alle so
sind, wie sie immer sind, dann spanne ich die
Kette auch so, wie ich sie schon immer
spannte. Dann zeige ich auch immer das an, was
ich schon immer anzeigte. Was die anderen auf
der Skala ablesen, betrifft mich nicht.“
Seite 3 von 8Das Sein ist relevant und nicht der Schein, denn die Anzahl der Kettenglieder pro Abschnitt muss für alle Beteiligten dieselbe sein. Spezielle Relativitätstheorie
Zeitdilatation Das Zwillings-Paradoxon Die Zwillinge Nina und Max machen eine Reise. Beide reisen gleichzeitig vom gleichen Ausgangspunkt ab und bewegen sich während ihrer Reise ständig im gleichen Einfluss der Gravitation. Das heißt, es treten keine unterschiedlichen Effekte aufgrund unterschiedlicher Gravitation auf. Alle folgenden Aktionen erfolgen nach ihrer eigenen Zeit. Keiner schaut auf die Uhr des anderen! Beide beschleunigen 1 Jahr lang. Nach 1 Jahr Beschleunigung haben beide 0,9 c erreicht. Bei beiden ist der Übergang von der Beschleunigung zur gleichmäßigen Bewegung gleich. Nina bewegt sich 1 Jahr lang gleichmäßig, denn verzögert sie 1 Jahr bis zum Umkehrpunkt und kehrt mit dem umgekehrten Ablauf wieder zurück. Dort ruht sie 48 Jahre lang bis zur Ankunft ihres Bruders. Max bewegt sich 25 Jahr lang gleichmäßig, denn verzögert er 1 Jahr bis zum Umkehrpunkt und kehrt mit dem umgekehrten Ablauf wieder zurück. Beide haben nach ihrer eigenen Uhr gleiche Beschleunigungen, Verzögerungen, Umkehrpunkt und alle damit verbundenen Übergängen. Nichts unterscheidet sich zwischen den beiden. Der einzige Unterschied ist, dass Max um 48 Jahre länger sich relativ zu Nina gleichmäßig geradlinig bewegt. Laut dem Relativitätsprinzip erkennen in den 48 Jahren beide nicht, wer der (oder die) bewegte ist und wer der (oder die) ruhende ist. Das Relativitätsprinzip lässt keine Unterscheidung zu, denn gleichmäßig geradlinige Bewegung und Ruhe sind dasselbe. Nichts auf der Welt kann das unterscheiden. Wie alt sind beide anfangs 20-jährigen Zwillinge, wenn sie sich nach langer Zeit wiedersehen? Seite 4 von 8
Um sich das Zwillings-Paradoxon verbildlichen zu können, ist folgendes Gedankenexperiment hilfreich: 2 Pendeluhren. Eine stellt man bei sich auf, die andere stellt man auf ein Karussell. Fängt das Karussell an, sich zu drehen, dann wechselt die Pendeluhr in ein stärkeres Kräftefeld. In diesem Fall aufgrund der Fliehkraft. Je stärker das Kräftefeld ist, desto langsamer pendelt das Pendel. Die Uhr geht dementsprechend langsamer. Dasselbe im Kräftefeld einer Beschleunigung, Verzögerung oder Gravitation. Das hat jedoch nichts mit der Zeitdilatation der speziellen Relativitätstheorie zu tun. Das ist ein Effekt der allgemeinen Relativitätstheorie und greift nicht in die Zeitdilatation der speziellen Relativitätstheorie ein. Verlässt die Pendeluhr wieder das stärkere Kräftefeld, dann pendelt das Pendel wieder genauso schnell wie zuvor. Die verlorene Zeit holt sie anschließend nicht mehr auf. Aus dem Taktverhalten erkennt man, ob eine Uhr ihr Kräftefeld gewechselt hat (Gravitation, Beschleunigung, Verzögerung, Fliehkraft). Aus dem Taktverhalten erkennt man nicht, ob eine Uhr ruht oder sich gleichmäßig geradlinig bewegt. Das Relativitätsprinzip unterscheidet nicht zwischen Ruhe und Bewegung. In beiden Fällen taktet die Uhr gleich. Ruhende Uhren und gleichmäßig geradlinig bewegte Uhren im gleichen Kräftefeld gehen gleich schnell. Sie takten denselben Takt. Hendrik Lorentz hat den Lorentzfaktor bei seiner Entstehung auf den Elektromagnetismus bezogen. Um die konstante Lichtgeschwindigkeit ohne Äther zu erklären, wurde dieser erst später in Raum und Zeit mathematisch hineininterpretiert. Mathematik
Hinter jeder Realität steckt eine richtige Mathematik. Das ist unbestritten. Niemals hat man jemals etwas anderes beobachtet. Hätte es einen Gott gegeben, der alles erschaffen hat, dann wäre er Mathematiker gewesen, denn jeder Realität bezieht sich auf eine Mathematik. Umgekehrt ist das nicht so. Hinter jedem mathematischen Ergebnis steckt nicht zwangsweise eine Realität. Es steckt sehr oft eine Realität dahinter, sogar fast immer, aber nicht immer. Wenn ein Bauer in 1 Jahr 1 Tonne Kartoffel erntet, dann erntet er in 300 Jahren 300 Tonnen Kartoffel. Die Mathematik ist richtig. Jeder Mathematiker kann das bestätigen. 1 x 300 = 300. Realität steckt jedoch nicht dahinter, denn kein Bauer lebt 300 Jahre. Wenn ich 1 Liter Wasser in eine Kanne gieße, dann habe ich mathematisch gesehen 1 Liter Wasser in der Kanne. In der Realität habe ich jedoch nur ungefähr 1 Liter Wasser in der Kanne. Seite 5 von 8 Relativistische Masse und Impuls Das Äquivalenzprinzip: Träge und schwere Masse sind äquivalent.
Irgendwann hat man die Werte von träger und
schwerer Masse so in Beziehung gesetzt, dass sie
hier auf unserem Planeten 1:1 ergeben. Das heißt
in der gewohnten Umgangssprache: 1 kg träge Masse
= 1 kg schwere Masse. Das ist eine willkürliche
Annahme, die sich hier auf unserem Planeten
bewährt hat. Genauso gut hätte man die Werte
festlegen können mit 1:10. Das heißt: 1 kg träge
Masse = 10 kg schwere Masse. Es hätte sich an der
Äquivalenz der trägen und schweren Masse nichts
geändert.
Angenommen, ich habe hier auf der Erde 60 kg auf der Waage. Somit habe ich 60 kg träge Masse und auch 60 kg schwere Masse. Würde ich mein Gewicht auf das doppelte hinauf essen, dann habe ich 120 kg träge Masse und 120 kg schwere Masse. Fliege ich mit meinen 60 kg Gewicht auf den Mond, dann habe ich dort aufgrund der verminderten Gravitation 10 kg schwere Masse und weiterhin 60 kg träge Masse. Verdopple ich am Mond mein Gewicht infolge von hinauf essen, dann hätte ich 20 kg schwere Masse und 120 kg träge Masse. Denn 2 x 10 = 20 und 2 x 60 = 120. Wenn ich mit meinen 60 kg auf die ISS fliege, habe ich dort in der Schwerelosigkeit 0 kg schwere Masse und 60 kg träge Masse. Esse ich mich dort auf das doppelte hinauf, dann hätte ich dort 0 kg schwere Masse und 120 kg träge Masse. Denn 2 x 0 = 0 und 2 x 60 = 120 Der Impuls ist abhängig von der trägen Masse und der Geschwindigkeit. Die Trägheit einer Masse ist abhängig von der Anzahl der Atome und dessen Gewicht. Verändert sich bei einer Masse die Anzahl der Atome nicht und verändert sich bei den Atomen das Gewicht nicht dadurch, dass sich die Bestandteile der Atome ändern, dann bleibt die träge Masse im gesamten Universum gleich. Egal ob man sie geradlinig gleichmäßig bewegt, beschleunigt, verzögert, im Kreis dreht usw. Die träge Masse bleibt immer gleich. Sie verändert sich nie. Masse und Energie sind äquivalent. Eine relativistische Massenzunahme wäre zugleich auch eine relativistische Energiezunahme. Wie verhält sich eine relativistische Energiezunahme zur Energieerhaltung? Wenn es eine relativistische geradlinig gleichmäßige Geschwindigkeit gibt, dann muss es auch eine relativistische Beschleunigung geben. Denn wenn eine relativistische geradlinig gleichmäßige Bewegung beginnt, zu beschleunigt, dann beschleunigt sie ebenfalls relativistisch. Beschleunigung und Gravitation sind gleichberechtigt. Nichts auf der Welt kann zwischen Beschleunigung und Gravitation unterscheiden. Wenn es eine relativistische Beschleunigung gibt, dann muss es auch eine relativistische Gravitation geben. Denn würde es nur eine relativistische Beschleunigung geben, aber keine relativistische Gravitation, wäre es ein Unterschied, ob sich ein Objekt beschleunigt oder ob es sich im Einflussbereich einer Gravitation befindet. Unabhängig von der externen Messbarkeit. Die Realität hängt nicht davon ab, ob sie messbar ist oder nicht. Was ist eine relativistische Gravitation? Alles hat mit Energie zu tun. Was ist eine relativistische Energie? Wie verhält sich eine relativistische Energie zur Energieerhaltung? Seite 6 von 8 Newton und Einstein Newton und Einstein sitzen im Schlosspark auf einer Bank. Sagt Einstein zu Newton: „Ich sehe eine schwarze Rakete, die ist 1 g schwer und fliegt mit 0,9 c relativ zu mir gleichmäßig und geradlinig über meinen Kopf.“ Darauf sagt Newton: „Ich sehe eine weiße Rakete, die ist 1 g schwer und fliegt mit 0,9 c relativ zu mir gleichmäßig und geradlinig über meinen Kopf. Du, ich glaube, die werden über unsere Köpfe zusammenstoßen. Sollen wir in Deckung gehen?“ Newton und Einstein berechnen den Impuls, der beim zentralen elastischen Zusammenstoß der Raketen ausschlaggebend ist, um zu wissen, wer mehr in Deckung gehen muss. Welchen Wert berechnen beide für den jeweiligen Impuls jeder Rakete?
Vor ihrem Zusammenstoß
treffen die beiden 1 g schweren Raketen jeweils
auf eine 2 g schwere Kugel, die sich mitten in
ihrer Bahn relativ zueinander und relativ zu
Newton und Einstein in Ruhe befinden. Beide
Raketen geben einen Teil ihres Impulses an die
jeweilige Kugel ab. Mit welchem Impuls stoßen in
Folge die beiden 2 g schweren Kugeln aneinander?
Welchen Wert berechnet Newton und welchen Wert berechnet Einstein? Alle Beteiligten befinden sich relativ zueinander entweder in Ruhe oder gleichmäßig geradlinig bewegt. Ruhe und gleichmäßig geradlinig bewegt unterscheiden sich nicht. Das Relativitätsprinzip lässt keine Unterscheidung zu. - Wer muss mehr in Deckung gehen, wenn es ober ihnen kracht? Newton oder Einstein? Perspektiven gibt es viele, aber nur eine Realität! Hinter jeder Realität steckt eine richtige Mathematik. Aber umgekehrt ist das nicht so. Hinter jeder richtigen Mathematik steckt nicht zwangsweise eine Realität! Welche realen Impulse berechnen beide? Beim Zusammenstoß ist es irrelevant, ob der Impuls durch eine klassische oder eine relativistische Geschwindigkeit entstanden ist. Impuls = Impuls. Der Impuls beinhaltet bereits seine Entstehungskriterien. Entwarnung: Issac und Albert sind in Sicherheit! Bei klassischen zentralen elastischen Stößen bleibt der ursprüngliche Impuls während der gesamten Aktion in Summe erhalten. Es gilt sowohl für Newton als auch für Einstein die Impulserhaltung. Impressum: badhofer Steyr AUSTRIA badhofer.com admin@badhofer.com 22.05 2024 aktualisiert: 14.11.2024 Druckversion: paradoxon.pdf Seite 8 von 8 |